MEDI:CUS Cloudplattform für Gesundheitsdaten

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Projektteam MEDI:CUS beim Event „Daten retten Leben“ März 2025 (Foto: Fabian Metzger © Innenministerium BW)
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Bei Rückfragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an das Projektteam MEDI:CUS (projekt-medicus@im.bwl.de)
MEDI:CUS –
Die Medizindaten-Infrastruktur von morgen: cloudbasiert, universell, sicher
Die Herausforderungen und das Projekt MEDI:CUS

Fachkräftemangel, steigende Kosten und zunehmende Anforderungen an Vernetzung und IT-Sicherheit stellen derzeit große Herausforderungen für das Gesundheitswesen dar. Baden-Württemberg entwickelt eine zukunftsweisende Lösung, von der Patienten und Beschäftigte im Gesundheitswesen spürbar profitieren. Mit dem Projekt MEDI:CUS (Medizindaten-Infrastruktur: cloudbasiert, universell, sicher) wird ein zukunftsfähiges Gesundheitsdatenökosystem geschaffen welches die Vernetzung weiter vorantreibt und die bislang stark siloartig organisierten IT-Strukturen im Gesundheitswesen flexibilisiert und integriert. Es entstehen zukunftsfähige Rahmenbedingungen für eine optimale Gesundheitsversorgung sowie für die medizinische Forschung und Lehre.
Wie MEDI:CUS entsteht
MEDI:CUS entsteht zusammen mit den Akteuren im Gesundheitswesen und wird mit multiprofessionellen und interdisziplinären Teams umgesetzt. Das Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg orchestriert die Zusammenarbeit zwischen Ministerien, der Krankenhausgesellschaft, universitären und nicht universitären Krankenhäusern, Krankenkassenvertretern, Datenschutzexperten sowie Fachleuten aus IT, Medizin und Pflege sowie weiteren relevanten Stakeholdern. In einer kollaborativen und agilen Projektorganisation erarbeiten sie gemeinsam praxisorientierte Lösungen. Unterstützt werden die Akteure dabei vom GovTech Campus als technischem Implementierungspartner sowie von Deloitte Consulting als strategischem Implementierungspartner.
Im Fokus steht die klinische Versorgung: Schrittweise werden die Kliniken und Krankenhäuser in Baden-Württemberg an die MEDI:CUS Cloud angeschlossen und können so die Services nutzen. In einem Vorprojekt wurden ihre Anforderungen an eine Cloud-Plattform erhoben. Sie wirken nun in interdisziplinären Arbeitsgruppen aktiv am Aufbau der Cloud mit. Ziel ist, die Überführung in einen tragfähigen Regelbetrieb der Plattform ab 2027 durch die Leistungserbringer.

Ein modernes und zukunftssicheres Gesundheitsökosystem ist das Ziel

Um den vielfältigen Anforderungen der Krankenhäuser und Kliniken entsprechen zu können, setzt MEDI:CUS auf einen Multi-Cloud-Ansatz: Über die Plattform erhalten die Leistungserbringer Zugriff auf verschiedene Fachanwendungen und Basisdienste. Der Ansatz basiert auf etablierten Standards und Lösungen und adressiert die notwendige semantische Interoperabilität im Gesundheitswesen. Der standardisierte und modulare Aufbau ermöglicht eine cloudbasierte Versorgung nach dem „App-Store“-Modell. Die Plattform wird den höchsten Datenschutz- und IT-Sicherheitsstandards entsprechen, und dabei maximal offen und kompatibel mit bereits etablierten Initiativen wie der Telematik und anderen bestehenden Strukturen sein. Sicherheitsstandards wie Confidential Computing spielen eine entscheidende Rolle.
Das ressortübergreifende Projekt MEDI:CUS ist Teil der dritten Förderrunde des von Ministerpräsident Winfried Kretschmann initiierten „Forums Gesundheitsstandort Baden-Württemberg“. In den ersten beiden Förderrunden wurden über 60 innovative Projekte mit rund 100 Millionen Euro zu Zukunftsthemen im Gesundheitsbereich gefördert und auf den Weg gebracht. MEDI:CUS ist Teil der dritten Tranche, in der Projekte für insgesamt 24,2 Millionen Euro gefördert wurden, vorwiegend im und für den Bereich der medizinischen Infrastruktur. Diese Projekte haben zum Ziel, zu einer anschlussfähigen und innovativen Versorgungslandschaft beizutragen und die Verfügbarkeit sowie die Nutzung von Gesundheitsdaten zum Wohle der Patientinnen und Patienten zu verbessern. MEDI:CUS setzt damit auch die Digitalisierungsstrategie des Landes „digital.LÄND“ aus dem Jahr 2022 um, die eine verbesserte Nutzung von Gesundheitsdaten für die Weiterentwicklung der gesundheitlichen Versorgung vorsieht.
Aktueller Projektstand
Q3/Q4 2024
Aufbau Grundarchitektur
Nach dem Aufbau einer belastbaren Projektorganisation wurden seit Mitte 2024 ausgehend von der Zielarchitektur aus dem Vorprojekt erste Architekturkomponenten ausgewählt und aufgebaut. Zum Jahresende 2024 haben wir (zunächst in kleinem Maßstab) eine Multicloudumgebung zur Verfügung, auf der mit einer Kollaborationsanwendung (Nextcloud) auch bereits ein erster allgemeiner Dienst lauffähig ist.
Q4/2024
Markterkundungen
Parallel wurden Markterkundungen zu einzelnen Fachanwendungen durchgeführt.
Q1/2025
Identitätsmanagement & Datenschutz
Im 1. Quartal 2025 werden nun weitere architektonische und technische Grundlagen geschaffen insbesondere im Themenkomplex Identitätsmanagement und Authentifizierung sowie die Konzeption für Datenschutz und Datensicherheit parallel aufgebaut.
Q3/Q4 2025
Anschluss erster Kliniken
Im Laufe des Jahres 2025 werden weitere Dienste implementiert und die ersten Kliniken an die MEDI:CUS-Plattform angeschlossen werden können.
FAQ’s:
MEDI:CUS ist eine cloudbasierte Plattform des Landes Baden-Württemberg zum sicheren und einfachen Bezug von IT-Services durch Leistungserbringer.
Ziel von MEDI:CUS ist es, ein zukunftsfähiges Gesundheitsdatenökosystem zu schaffen, in dem zunächst die klinischen Versorger und die medizinische Forschung, später auch der ambulante Bereich und weitere Beteiligte von einfach zu beziehenden, standardisierten cloudbasierten Diensten und Lösungen profitieren.
Die Plattform folgt dem „App-Store“-Modell und bündelt bestehende medizinische Fachanwendungen. Damit fungiert sie als Multi-Adapter: Einmal angeschlossen, erhalten nutzende Krankenhäuser Zugriff auf alle verfügbaren Dienste – ohne zusätzliche Schnittstellenanpassungen. Das spart Infrastrukturkosten und vermeidet Insellösungen je Versorger. Die Plattform adressiert damit zentrale Herausforderungen wie die Fragmentierung von IT-Infrastruktur, ineffiziente Beschaffungsprozesse, hohe und redundante Kosten sowie Datensicherheitsrisiken.
Ziel von MEDI:CUS ist es, ein zukunftsfähiges Gesundheitsdatenökosystem zu schaffen, in dem zunächst die klinischen Versorger und die medizinische Forschung, später auch der ambulante Bereich und weitere Beteiligte von einfach zu beziehenden, standardisierten cloudbasierten Diensten und Lösungen profitieren. Dies dient zum maximalen Nutzen für Patienten und Beschäftigte im Gesundheitswesen. Unsere Vision dabei ist: Spitzenmedizin und Spitzenforschung in der Fläche – vom Universitätsstandort bis auf die Alb. Um die medizinische Versorgung für alle spürbar zu verbessern, adressieren wir die Herausforderungen, vor denen Krankenhäuser und (Uni-)Kliniken in Baden-Württemberg derzeit stehen. Das sind insbesondere der Fachkräftemangel, steigende Kosten sowie zunehmende Anforderungen an Vernetzung und IT-Sicherheit. MEDI:CUS wird Anwendungen zur Verfügung stellen, die den IT-Betrieb in den Krankenhäusern erleichtern, die aber auch in der Versorgung zu spürbaren Verbesserungen im Alltag von Leistungserbringenden einerseits und Patientinnen und Patienten andererseits führen. Mittelfristig werden sie zum Beispiel von schnelleren Telekonsilen oder schneller Kommunikation via Messenger profitieren.
Durch den standardisierten Zugang zu medizinischen Fachdiensten und IT-Schnittstellen wird die fragmentierte Verarbeitung medizinischer Daten reduziert und die Übertragung gesicherter Erkenntnisse aus der Forschung in die Versorgung beschleunigt.
MEDI:CUS bietet Mehrwerte für alle Krankenhäuser, unabhängig von ihrer Größe. Die Beschaffung und der Unterhalt von mit immer höheren Anforderungen konfrontierten IT-Infrastrukturen, aber auch von medizinischen Anwendungen durch jedes Krankenhaus einzeln sind teuer und komplex. Gerade kleineren Einrichtungen wird hoher Personaleinsatz abverlangt.
Das wird MEDI:CUS ändern: Das Personal in der IT, aber auch in der medizinischen Versorgung und Pflege wird durch digitale Anwendungen entlastet, die Bürokratie wird abnehmen und die IT-Kosten werden gesenkt. In einer Art App-Store werden auf der cloudbasierten MEDI:CUS Plattform standardisierte Fachdienste bereitstehen. Im Rahmen des Projekts werden keine neuen Anwendungen entwickelt, sondern bestehende auf die Cloud-Plattform gebracht. Krankenhäuser können sie darüber schnell, nutzerfreundlich und günstig beziehen. Basisdienste, Datenschutz und Cybersecurity-Komponenten werden von Beginn an mitgedacht und integriert. Dank des hohen Standardisierungsgrads wird ein Wechsel von Software-Anbietern mit minimalem Migrationsaufwand möglich. Auch neu entwickelte Dienste und Anwendungen können über MEDI:CUS im Sinne eines Marktplatzes für Innovationen einfacher ausgerollt werden.
Die Plattform fungiert als Multi-Adapter: Einmal angeschlossen, erhalten Nutzer Zugriff auf alle verfügbaren Dienste – ohne zusätzliche Schnittstellenanpassungen. Dies erleichtert sowohl den Bezug als auch den Wechsel von IT-Anwendungen und -systemen:
Durch die Bündelung von IT-Basisdiensten (z. B. Benutzerverwaltung, Cybersicherheit, Storage) und spezifischen Fachanwendungen (z. B. Telekonsultationen, Datenaustausch-Messenger) entfallen aufwendige Einzelbeschaffungen. Dies reduziert nicht nur Kosten, sondern auch den administrativen sowie technischen Aufwand für die Auswahl und den Betrieb multipler Systeme.
MEDI:CUS übernimmt die Prüfung der Konformität von Anbietern hinsichtlich regulatorischer Aspekte, Datenschutz und IT-Sicherheit sowie technischer Zertifizierungen. Dies entlastet Nutzer von individuellen Compliance-Checks und minimiert Risiken bei der Integration externer Dienste.
Indem sich Krankenhäuser bzw. Versorgungseinrichtungen an MEDI:CUS anschließen wird außerdem der breite Roll-Out digitaler Innovationen erleichtert und Skalierungsprozesse unterstützt. Damit können künftig mehr Einrichtungen schneller von den neusten digitalen Entwicklungen profitieren.
Die Plattform fungiert als zentraler digitaler Knotenpunkt zur Bereitstellung von Fachanwendungen. Diese können Sie in Ihren Krankenhausalltag integrieren und dadurch IT-gestützt Abläufe und Prozesse der Diagnostik und Therapie verbessern. Einer der ersten Dienste wird ein Messenger-Dienst sein, durch welchen eine schnellere Kommunikation sowie Datenaustausch zwischen Kolleginnen und Kollegen ermöglicht wird. Auch die Integration von Telekonsil-Diensten zur Ermöglichung der digitalen fachlichen Beratung mit Ärztinnen und Ärzte wird in einem ersten Schritt in den Blick genommen.
Damit können bereits auf dem Markt befindliche Messenger-Dienste und etablierte Anwendungen für Telekonsile über die MEDI:CUS-Plattform unkomplizierter als bisher bezogen und damit einfacher im eigenen Haus sowie in der Fläche nutzbar gemacht werden.
MEDI:CUS bietet Mehrwerte für alle Krankenhäuser, unabhängig von ihrer Größe. Die Beschaffung und der Unterhalt von IT-Infrastrukturen, aber auch von medizinischen Anwendungen durch jedes Krankenhaus einzeln sind teuer und komplex, gerade kleineren Einrichtungen wird hoher Personaleinsatz abverlangt. Das wird MEDI:CUS ändern: Das Personal in der IT, aber auch in der medizinischen Versorgung und Pflege wird durch digitale Anwendungen entlastet, die Bürokratie wird abnehmen und die IT-Kosten werden gesenkt. In einer Art App-Store werden auf der cloudbasierten MEDI:CUS Plattform standardisierte Fachdienste bereitstehen. Krankenhäuser und Kliniken können sie darüber schnell, nutzerfreundlich und günstig beziehen. Und das Beste: Basisdienste, Datenschutz und Cybersecurity-Komponenten werden von Beginn an mitgedacht und integriert. Im Zuge des Onboardings werden die Krankenhäuser begleitet: Sie erhalten eine Art Leitfaden und werden bei der Umsetzung im Haus durch ein Change Management-Konzept unterstützt.
Mit MEDI:CUS werden die Beschaffungsprozesse in den Krankenhäusern vereinfacht. Getreu dem App-Store-Modell werden im Rahmen des Projekts keine neuen Anwendungen entwickelt, sondern bestehende auf die Cloud-Plattform gebracht. Die an MEDI:CUS angeschlossenen Krankenhäuser können sie dann einfacher, schneller und kostengünstig beziehen.
Um genau die Anwendungen bereitzustellen, die die Einrichtungen am dringendsten brauchen, wurden gemeinsam mit Krankenhausvertreterinnen und -vertretern vier Themenfelder priorisiert: Neben Gesundheitsdatenaustausch und Telekonsil sind das Basisdienste und Beschaffung.
Bis Ende 2026 soll sich zunächst medizinisches Personal in den Krankenhäusern über einen Messenger schneller und einfacher austauschen können. Über eine Telekonsil-Lösung wird es möglich sein, Expertinnen und Experten ortsunabhängig sicher und effizient hinzuzuziehen. Krankenhäuser sollen künftig auch Speicher in der Cloud nutzen und müssen nicht mehr eigene Server-Infrastrukturen bereithalten. Die Anwendungen werden kontinuierlich erweitert und können modular bezogen werden.
Bis Juli 2025 sollen der Grundaufbau der Plattform und die Dokumentation der technischen Voraussetzungen für die Anbindung der Einrichtungen abgeschlossen sein. Darauffolgend wird ein Proof of Concept sowie die Pilotierung erster Services bei ca. 10 bis 15 Krankenhäusern voraussichtlich ab dem 3. Quartal 2025 angestrebt.
Die Kohorte der Piloteinrichtungen wird dabei Einrichtungen aus allen Regionen Baden-Württembergs sowie unterschiedlicher Versorgungsgrößen – vom Universitätsklinikum bis zur peripheren Einrichtung – abdecken, um einen realen Querschnitt unterschiedlicher technischer Grundvoraussetzungen abzubilden und so den Anbindungsprozess universell zu testen und für den Roll-Out optimal vorzubereiten. Die Auswahl erfolgt transparent und unter anderem in enger Abstimmung mit der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft e. V. (BWKG) als Landesverband. Nach der erfolgreichen Pilotierungsphase wird die flächendeckende Nutzung angestrebt.
Bis Ende 2026 wird der Aufbau der Plattform als Projekt der Landesregierung vorgenommen und aus den Mitteln des Forums Gesundheitsstandort Baden-Württemberg durch das Sozial-, Wissenschafts- und Wirtschaftsministerium finanziert. Parallel dazu wird 2025 ein Betriebs- und Finanzierungsmodell inkl. möglicher Eigentümerstruktur entwickelt, das sukzessive umgesetzt werden soll, so dass im Laufe des Jahres 2026 der Regelbetrieb starten kann. Damit wird die Plattform auch nach Ende der Projektzeitlauf weiter betrieben und mit bestehenden Initiativen so verzahnt, das ein nachhaltiges und wachsendes Gesundheitsdatenökosystem in Baden-Württemberg – aber auch darüber hinaus – entsteht.
Dezentrale, immer komplexer werdende IT-Infrastrukturen mit lokalen Hard- und Softwarelösungen zu unterhalten, wird auch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und der ökonomischen Situation zunehmend zum Problem für insbesondere kleinere klinische Versorger. Bei über 200 Krankenhausstandorten in Baden-Württemberg müssen entsprechend viele Lösungen auch individuell mit technischen und organisatorischen Maßnahmen gesichert werden. Je mehr Infrastrukturkomponenten, Daten und Services cloudbasiert als zentral gesteuerte Lösungen bezogen werden können, umso schneller und weitreichender kann im Fall cybersicherheitsrelevanter Vorfälle gehandelt, analysiert und das Gesamtgefüge im Anschluss verbessert werden. Sowohl das Thema Cybersicherheit insgesamt als auch speziell der Datenschutz wurden und werden daher in allen Projektphasen mitgedacht und sind ein wesentliches Argument für die notwendige Veränderung des derzeit sehr dezentralen Status Quo.
Die Vorgaben des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) werden selbstverständlich berücksichtigt. Insbesondere die Cloud-Strategie des BSI und der Kriterienkatalog C5 haben Eingang in die konzeptionellen Arbeiten gefunden. Dies gilt für die Plattformarchitektur insgesamt und auch für die Serviceleistungen, die über MEDI:CUS zum Bezug bereitgestellt werden und die entsprechende Voraussetzungen erfüllen müssen. Ferner steht dem Projekt auch ein direkter Ansprechpartner im BSI zur Verfügung, der bei Erfordernis einbezogen wird.
Die Plattform wird hohe Datenschutz- und IT-Sicherheitsstandards umsetzen, um den Schutz aller Daten und ihrer Verarbeitung zu gewährleisten. Der Schutz und die Sicherheit der Patientendaten wurde von Beginn mitgedacht und wird in der fachlichen und technischen Architektur berücksichtigt. Basis für die Nutzung aller Daten, die im Zusammenhang mit dem Patienten stehen, bilden nach wie vor dessen Einwilligungen.
Ja. Der Schulungsbedarf der teilnehmenden Einrichtungen wird auf den jeweiligen klinischen Kontext und die Beschäftigten in den IT-Bereichen abgestimmt. Die bei Digitalisierungsprojekten imminent wichtige Implementierungsbegleitung sowie entsprechenden Schulungsformate werden in MEDI:CUS konsequent mitgedacht, wofür eine eigene Arbeitsgruppe (AG 6 Change und Kommunikation) eingerichtet wurde. Je nach den konkreten Bedarfen und Konstellationen werden Schulungen auch vom Projektkernteam angeboten und wenn notwendig durch servicespezifische Schulungen ergänzt. Servicespezifische Schulungen können beispielsweise für konkrete Applikationen wie Messenger oder Telemedizinlösungen direkt durch den jeweiligen Anbieter sinnvoll sein.
Die digitale Vernetzung und der dafür notwendige Datenaustausch sind Grundbausteine für ein zeitgemäßes und zukunftsfähiges Gesundheitssystem sowie für eine gute Versorgung in Deutschland. Bislang hindern fehlende einheitliche Standards, Silohaltung sowie Bedenken im Hinblick auf die Sicherheit der Daten und Informationstechnik das Fortkommen bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens. Diese Hürden zu überwinden und ein vernetztes Gesundheitswesen zu etablieren, ist das Ziel der Bundesregierung sowie der gematik GmbH als Nationale Agentur für digitale Medizin (vormals Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH) mit den entsprechenden Anwendungen der Telematikinfrastruktur (z.B. elektronische Patientenakte – ePA – und E-Rezept) als auch des Projekts MEDI:CUS.
Bei MEDI:CUS steht dabei jedoch, anders als bei der ePA oder dem E-Rezept, nicht der individuelle Behandlungskontext im Fokus. Betrachtet werden viel mehr die in ihrer Gesamtheit verfügbaren Daten eines Krankenhaus bzw. einer Gesundheitseinrichtung. Diese können über die MEDI:CUS-Plattform mittels einer zentralen Datenaustauschplattform für verschiedene Anwendungen interhospital und intersektoral nutzbar gemacht werden.
Dabei wird die syntaktische und semantische Interoperabilität der Daten sichergestellt. Eine solche Art der Aufbereitung ist Grundlage der reibungslosen Nutzung verschiedener Anwendungen, die wiederum über die MEDI:CUS-Plattform, vergleichbar eines „App-Stores“ bezogen werden können. Die geplante Multi-Cloud-Architektur schafft die Voraussetzung dafür, dass sowohl Anbieter cloudbasierter Gesundheitsanwendungen als auch die Einrichtungen selbst flexibel auf neue Lösungen zugreifen und diese einfacher als bisher auch wieder wechseln können.
Dabei werden alle seitens des Bundesgesetzgebers bzw. der gematik GmbH vorgegebenen Standards eingehalten und auch eine Anschlussfähigkeit an den Europäischen Gesundheitsdatenraum (EHDS) sichergestellt. So wird eine reibungslose Überführung der Daten z.B. in die ePA oder den EHDS ermöglicht. Die Projektverantwortlichen sind im stetigen Austausch mit den Verantwortlichen bei der gematik GmbH, insbesondere beim Kompetenzzentrum für Interoperabilität im Gesundheitswesen (KIG).
Eigene Anwendungen, die in Konkurrenz zu bereits verfügbaren Anwendungen insbesondere der Telematikinfrastruktur stehen, werden in MEDI:CUS nicht entwickelt.
MEDI:CUS ist kein IT-Projekt im engeren Sinne – das Vorhaben ist gelebte Transformation. In einem einzigartigen Set-up bringen wir eine Vielzahl von Stakeholdern an einen Tisch. In verschiedenen Strukturen und Arbeitsgruppen arbeiten Vertreterinnen und Vertreter von Landesministerien, von universitären und nichtuniversitären Krankenhäusern und der Krankenhausgesellschaft, Datenschutzexperten, Krankenkassenvertreter und -Vertreterinnen, Fachleute aus IT, Medizin und Pflege sowie weitere Stakeholder aus dem Gesundheitswesen zusammen. So überwinden wir Silos und schaffen nutzerzentrierte Ergebnisse durch Beteiligung.
Publikationen
Informationsmaterialen:
Infotermine Foliensatz
MEDI:CUS Faktenblatt
MEDI:CUS auf einen Blick
Bisherige Pressemitteilungen:
06.02.2024 – Baden-Württemberg baut Cloudplattform MEDI:CUS für Gesundheitsdaten auf
20.03.2025 – Baden-Württemberg präsentiert Medizindaten-Infrastruktur der Zukunft
Bisherige Newsletter:
MEDI:NEWS 1 – Jahresrückblick und Ausblick auf 2025
MEDI:NEWS 2 – Team, Ziele und Roadmap
MEDI:NEWS 3 – Blick in die Workstreams
Das Projekt wird finanziert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration, das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus. Die Federführung bei der Projektumsetzung liegt beim Ministerium des Inneren, für Digitales und Kommunen.

Im Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg sind derzeit rund 600 Akteurinnen und Akteure aus Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Gesundheitsversorgung miteinander vernetzt. Sie alle verfolgen das Ziel, den Gesundheitsstandort Baden-Württemberg in einem strategischen Prozess mit Unterstützung der Landesregierung zum führenden Standort für medizinische Forschung, für die Entwicklung und Herstellung medizinischer Produkte und für eine moderne und innovative Gesundheitsversorgung weiterzuentwickeln. Zu diesem Zweck fördert das „Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg” verschiedenste innovative Projekte aus den Bereichen Gesundheitsforschung, -wirtschaft und -versorgung.