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Chancen der Satellitenkommunikation

Satelliteninternet ist überall dort eine interessante Alternative, wo eine ausreichende Breitbandversorgung mithilfe terrestrischer Technologie nicht realisiert werden kann oder ein zeitlich begrenzter Engpass überbrückt werden muss.

Satellit umkreist die Erde - Bild ist lila eingefärbt
© iStock Photo / Gigaitbüro des Bundes

Eine Stärke des Satelliteninternets ist die Verfügbarkeit in der Fläche. Bereits jetzt kann an jeder Stelle in Europa über das Netz der hochstehenden Satelliten (Geostationary-Earth-Orbit, kurz: GEO) ein Internetzugang bezogen werden. Insbesondere gewerbliche Kunden nutzen die Satellitentechnologie häufig als redundante Internetverbindung zur Sicherung kritischer Prozesse. Kunden, die über ihr Festnetz nur geringe Bandbreiten erzielen, können über Satelliteninternet zusätzliche Bandbreite zuführen.

Ein Schwachpunkt des Satelliteninternets ist die Latenz, die physikalisch bedingt ist: Je weiter der Satellit von der Erdoberfläche entfernt ist, desto höher ist die Latenz. Gerade bei den üblichen hochstehenden Satelliten (GEO) beträgt die Latenz mindestens 477 Millisekunden bzw. eine knappe halbe Sekunde. Die Nutzung von Echtzeitanwendungen wie Onlinespiele oder von besonders dynamischen Webseiten ist dann eingeschränkt. Sprach- oder Videotelefondienste funktionieren hingegen problemlos. Der Einsatz von niedrigstehenden Satelliten (LEO) ermöglicht geringere Latenzen und damit zukünftig den Einsatz anspruchsvollerer Internetanwendungen.

© iStock Photo / Gigaitbüro des Bundes

GEO, MEO, LEO?

Je nach Entfernung von der Erdoberfläche gibt es drei Arten von Satelliten: in geostationärer Umlaufbahn (Geostationary Earth Orbit, LEO), in mittelnaher Umlaufbahn (Medium Earth Orbit, LEO) und in erdnaher Umlaufbahn (Low Earth Orbit, LEO).

GEO:
35.768 km bis zur Erde mit einer Latenz von 477 Millisekunden und einer möglichen Bandbreite von bis zu 100 MBits/s.

MEO:
8.000 bis 12.000 km bis zur Erde mit einer Latenz von 107-160 Millisekunden (mögliche Bandbreite nicht verfügbar).

LEO:
250 bis 2.000 km bis zur Erde mit einer Latenz von 3-27 Millisekunden und einer möglichen Bandbreite von bis zu 150 MBits/s.

Aufgrund des weltweit wachsenden Bedarfs an Internetbandbreiten entwickelt sich die Satellitentechnologie stetig weiter. Zukünftig werden zunehmend Low-Earth-Orbit- und Medium-Earth-Orbit-Satelliten zum Einsatz kommen, mit denen höhere Bandbreiten und kürzere Latenzzeiten erzielt werden können. Darüber hinaus ermöglichen derartige Systeme auch einen sicheren Betrieb kritischer Infrastrukturen, insbesondere im Bereich des autonomen Fahrens und zugehöriger Verkehrssysteme.

Weitere Informationen zur Satellitentechnik und deren Anbieter und Konditionen finden Sie auch über folgende Broschüre:

Internet via Satellit  – Technologie, Leistungsfähigkeit und Anwendungsbereiche“, Juli 2021 / Gigabitbüro des Bundes.

Mehrer Personen steht um eine interaktive Karte - eine Person mit Touchpen zeigt etwas auf der Karte. Bild ist lila eingefärbt
Foto: Ludmilla Pasrsyak, © Fraunhofer IAO

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