Datenübertragung, Mobiltelefonie, Fernsehen – die Satellitenkommunikation hat im Wesentlichen dazu beigetragen, unsere Informationsgesellschaft zu dem zu machen, was sie heute ist. Diese Technologie ist die Alternative und Ergänzung zu allen erdgebundenen Kommunikationssystemen und bietet noch viel Potenzial für Zukunftsthemen wie etwa Industrie 4.0 und das Internet der Dinge (IoT). Diese Potenziale erfordern leistungsfähige Kommunikationsnetze, die jeden Standort weltweit erreichen.
Eine Stärke des Satelliteninternets ist die Verfügbarkeit in der Fläche. Bereits jetzt kann an jeder Stelle in Europa über das Netz der hochstehenden Satelliten (Geostationary-Earth-Orbit, kurz: GEO) ein Internetzugang bezogen werden. Insbesondere gewerbliche Kunden nutzen die Satellitentechnologie häufig als redundante Internetverbindung zur Sicherung kritischer Prozesse. Kunden, die über ihr Festnetz nur geringe Bandbreiten erzielen, können über Satelliteninternet zusätzliche Bandbreite zuführen.
Ein Schwachpunkt des Satelliteninternets ist die Latenz, die physikalisch bedingt ist: Je weiter der Satellit von der Erdoberfläche entfernt ist, desto höher ist die Latenz. Gerade bei den üblichen hochstehenden Satelliten (GEO) beträgt die Latenz mindestens 477 Millisekunden bzw. eine knappe halbe Sekunde. Die Nutzung von Echtzeitanwendungen wie Onlinespiele oder von besonders dynamischen Webseiten ist dann eingeschränkt. Sprach- oder Videotelefondienste funktionieren hingegen problemlos.
Der Einsatz von niedrigstehenden Satelliten (Low Earth Orbit, kurz: LEO) ermöglicht geringere Latenzen und damit zukünftig den Einsatz anspruchsvollerer Internetanwendungen. Die innovativen Entwicklungen innerhalb der ‚New Space Economy‘ mit Blick auf tieffliegende Kleinsatellitensysteme im erdnahen Orbit ermöglichen in Zukunft Datenübertragungen größtenteils wie auch im terrestrischen Bereich und bieten somit vielfältige Potenziale für zukunftsrelevante Themen.