Kapitel 2 Fakten und Zahlen

Aktuelle Versorgungslage

In den letzten Jahren wurden im landesweiten Breitbandausbau große Fortschritte erzielt.

Baden-Württemberg liegt bei der Versorgung mit Gigabitgeschwindigkeiten mit fast 71,48 Prozent rund 9,4 Prozentpunkte über dem Durchschnitt der Flächenländer in Deutschland (ca. 62,13 Prozent) und belegt Platz 4 von 13.

Über eine Versorgung mit mindestens 100 Mbit/s verfügen 89,92 Prozent der Haushalte. Das bedeutet einen Anstieg von mehr als 22 Prozentpunkten im Vergleich zu Mitte 2018. Damals hatten nur 67,7 Prozent der Haushalte 100 Mbit/s im Download zur Verfügung.

Derzeit sind in Baden-Württemberg 71,48 Prozent der Haushalte mit gigabitfähiger Infrastruktur versorgt. Dabei verzeichnet Baden-Württemberg eine starke Entwicklung: Mitte 2016 waren nur 1,4 Prozent der Haushalte mit gigabitfähiger Infrastruktur ausgestattet. Somit steigerte sich die Gigabit- versorgung im Land insgesamt um 70,08 Prozentpunkte.

^{*Bei dem Vergleich einzelner Verfügbarkeitsklassen von 07/2021 und den Werten von 2022 ist ein Rückgang festzustellen. Die Breitbandversorgungsinformationen basieren auf Versorgungsmeldungen der Telekommunikationsnetzbetreiber. Diese sind nach neuem Telekommunikationsgesetz verpflichtet, ihre Breitbandverfügbarkeit an die Zentrale Informationsstelle des Bundes zu liefern. Die Versorgungsmeldungen müssen anders als für die vorangegangenen Erhebungszeitpunkte adressgenau erfolgen. Hieraus ergeben sich signifikante Unterschiede in Bezug auf die Datengrundlage.}

Wie sieht die Gigabitversorgung in Baden-Württemberg derzeit konkret aus?

Auf dem Weg hin zu einer flächendeckenden Versorgung mit Gigabitnetzen setzt Baden-Württemberg auf einen Mix aus FTTB/H (Glasfaser) und TV-Kabelnetzen (HFC/Koaxialkabelnetze). Dabei ist zu beachten, dass einige Haushalte sowohl über einen Glasfaser- als auch über einen gigabitfähigen TV-Kabel-Anschluss verfügen.

In Baden-Württemberg haben derzeit knapp 20 Prozent der Haushalte einen Glasfaseranschluss (Datenstand Dezember 2022).

Rund zwei Drittel aller Haushalte im Land sind bereits über sog. TV-Kabelnetze (Hybrid-Fiber-Coax-Netze/Glasfaser-Koaxial-Netze bzw. HFC-Netze) mit einem Gigabit-Anschluss versorgt. Die Technologie hat weiteres Potenzial. Mit der Fortentwicklung zu DOCSIS 4.0 erhöht sich das maximale Downloadtempo auf 10 Gbit/s, das Uploadtempo steigt auf 6 Gbit/s. Da DOCSIS 4.0 Geschwindigkeiten im Gigabit-Bereich bietet, dürfen diese Anschlüsse aus EU-rechtlichen Gründen nicht staatlich gefördert mit Glasfaser überbaut werden, was allerdings auch wirtschaftlich nicht sinnvoll wäre. Mittelfristig sollen diese Gebiete eigenwirtschaftlich mit Glasfaser ertüchtigt werden.

Bisherige Fördersumme und geförderte Ausbauprojekte

Seit der Novellierung der landeseigenen Förderkulisse im Jahr 2016 wurden 3.505 Projekte gefördert, die vom Land mehr als 2,52 Milliarden Euro und vom Bund weitere 2,78 Milliarden Euro Fördergelder erhielten. Zusammen wurden bisher somit mehr als 5,3 Milliarden Euro in den kommunalen Breitbandausbau Baden-Württembergs investiert.

In Summe werden mit der Umsetzung der bewilligten Förderanträge im Land 409.302 Teilnehmeranschlüsse entstehen. Darunter fallen 1.592 Schulanschlüsse, 35.365 Anschlüsse für Gewerbebetriebe und 682 Anschlüsse für öffentliche Einrichtungen.

Das Jahr 2021 war mit 843 Millionen Euro Landesfördermitteln und damit über 144.000 geförderten Glasfaseranschlüssen das bisher stärkste Breitband-Förderjahr Baden-Württembergs.

Aber auch im Jahr 2022 wurden mehr als 490 Millionen Euro vom Land bewilligt, mit denen knapp 89.000 Glasfaseranschlüsse gefördert werden konnten.

Im laufenden Doppelhaushalt 2023/2024 stehen rund 660 Millionen Euro für die Breitbandförderung zur Verfügung. Damit unterstützt das Land Baden-Württemberg weiterhin verlässlich den Breitbandausbau mit landeseigenen Fördermitteln.

Einen guten Überblick über die aktuellen Zahlen zur Breitbandversorgung sowie zur Breitbandförderung in Baden-Württemberg bietet das Breitband-Dashboard.